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Sichere Umgebung



Kennen wir das nicht auch von uns Erwachsenen, dass man sich in einer ungewohnten Umgebung anders verhält? Vielleicht ist man zurückhaltender und schüchterner als sonst, oder man beobachtet das andere Extrem, dass man vor Unsicherheit wirres Zeug labert und zu jeder Gelegenheit lacht. Wir verspüren Sicherheit in gewohnten Situationen, in gewohnter Umgebung, bei gewohnten Personen und natürlich auch in einem geschützten Raum. Wir sind mutig, wir sprühen vor Ideen, haben keine Angst etwas Falschen zu machen, wir sind neugierig und lassen uns auf Neues ein. 

Eine sichere Umgebung bedeutet losgelöstes Spielen, ein aufgewecktes Explorationsverhalten und die Stärkung der Resilienz. Spielen heißt Spaß haben, offen für Neues sein, Ausprobieren und Lernen. Ermöglichen wir also eine sichere Umgebung um zu Spielen und zu Wachsen. Insbesondere wichtig für die Abenteuerreise mit mugli ist die sichere räumliche Umgebung. Schenkt Platz zum Anlauf nehmen, zum herunter Rutschen oder Laufen, schenkt Platz um mit dem Feuerwehrschlauch schnell den nächsten Brand zu löschen oder mit den bunten Chiffontüchern wie ein Schmetterling umher zu flattern. Ein immer wiederkehrendes “Vorsicht, die Vase” oder “Vorsicht, die Kante” würden unsere Nerven strapazieren und die Lust am freien Spielen der Kinder eindämmen und im schlimmsten Fall zu Verletzungen führen. 

Vor einiger Zeit habe ich auf einer Fortbildung einen Dozenten kennengelernt, der immer wieder die Worte “bewegen heißt leben” uns in Erinnerung gerufen hat – “solange wir uns bewegen, leben wir!” Während wir uns bewegen, transportiert unser Körper mehr Sauerstoff in unsere Organe, in unser Gehirn. Wir halten uns mit Bewegung fit und spüren die Lebenslust. Diese Lebenslust darf ich immer wieder bei meinen vielen Kindern beobachten, die freudestrahlend umherlaufen, sich auf das mugli Kletterdreieck setzen und begeistert “König” rufen, voller Elan die Rutsche herunter sausen und das Ganze immer wieder und wieder wiederholen.

Sie fühlen sich sicher in ihrer Motorik, weil ich ihnen die nötige Zeit gegeben habe, das Klettern, das Drehen und das Absteigen zu üben und zu festigen. Sie fühlen sich sicher in meiner Person, weil sie wissen, dass ich für sie da bin, falls sie doch mal Hilfe brauchen oder die nötige Ruhe finden, wenn sie sich ausgetobt haben. Sie fühlen die räumliche Sicherheit und dürfen sich frei entfalten und bewegen. Ihr Lächeln, ihr Hüpfen und ihr Kuscheln geben mir die Sicherheit, dass sie sich wohl fühlen. 

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